Kinder und Jugendliche, die der Arbeit in Steinbrüchen rund um Bangalore entkommen sind, werden in dem neuen Zentrum „Sumanahalli“ der Salesianer im Rahmen eines Life Skill Trainings in ein Programm zur Rehabilitation und beruflichen Bildung aufgenommen. Mit Hilfe der Horst & Karin Gellert Stiftung wird qualifiziertes Ausbildungs- und Betreuungspersonal eingestellt.
Viele arme Familien in Indien verkaufen ihre Kinder, weil kein Geld zum Überleben vorhanden ist. Andere Familien werden gezwungen, die Kinder an Gläubiger abzugeben, weil Schulden nicht zurückgezahlt werden können. Väter und Mütter durchschauen selten die Methoden der Werber, die auf der Suche nach Arbeitskräften sind. In ihrer hoffnungslosen Lage klammern sich die Eltern an jedes Versprechen. Sind die Kinder nicht mehr zu Hause, gibt es niemanden, der in irgendeiner Form für ein menschenwürdiges Leben Sorge trägt. Aus arbeitenden Kindern werden Erwachsene ohne Bildung, die selbst Kinder bekommen. Und diese Kinder müssen ebenfalls arbeiten oder werden verkauft. Ein endloser Kreislauf ohne jede Hoffnung.
In den Steinbrüchen rund um Bangalore arbeiten Kinder bis zu 12 Stunden am Tag für Hungerlöhne. Einige der Kinder haben den Mut und die Möglichkeit aus diesem Sklavendasein zu fliehen. Viele dieser Kinder aus Bangalore und Umgebung landen anschließend am Bahnhof (City Taxiway Station) von Bangalore – an manchen Tagen bis zu 10 Kinder. Am Bahnhof warten auf die Kinder Menschenhändler, Beauftragte der Fabrik- und Steinbruchbesitzer und Zuhälter. Don Bosco hat an diesen Brennpunkten ständig Sozialarbeiter auf den Straßen. Die Sozialarbeiter versuchen schnell Kontakt zu den Kindern aufzunehmen. Bei der Auswahl, der Ansprache und dem Umgang mit den Kindern hilft die langjährige Erfahrung der Sozialarbeiter in diesem Umfeld. Die Kinder werden direkt in Anlaufstationen (Boots) in der Nähe gebracht und anschließend in eines der Programme zur Erstversorgung der Salesianer Don Bosco weitergeführt. Nach der unter Umständen längeren Phase der Erstversorgung schließt sich entweder ein Life Scilla Training für traumatisierte Jugendliche oder ein Berufsbildungsprogramm an. Das Projekt der Horst & Karin Gellert Stiftung zielt auf die physische und psychische Rehabilitation von traumatisierten Kindern und Jugendlichen im Rahmen eines Life Skill Trainings. Die Horst & Karin Gellert Stiftung hat dieses Projekt ausgewählt, weil diese jungen Menschen sonst so gut wie gar keine Chancen haben, in ein lebenswertes Dasein hinein zu wachsen. In dem neuen Zentrum „Sumanahalli“ der Salesianer werden mit Hilfe der Horst & Karin Gellert Stiftung zusätzliche Betreuungs- und Ausbildungskapazitäten für 50 Straßenkinder aufgebaut.
Die traumatisierten Kinder müssen begleitend zu der Ausbildung intensiv betreut werden. Deshalb werden zusätzlich 2 Betreuer in Vollzeit (Tag- und Nachtdienst) sowie eine Krankenschwester in Teilzeit eingestellt. Weiterhin werden Nahrungsmittel, Kleidung und Medikamente angeschafft. An den Kosten für Lebensmittel und Kleidung beteiligt sich das Don Bosco Zentrum mit 35%. Die Horst&Karin Gellert Stiftung finanziert dieses Projekt zunächst für den Zeitraum von 12 Monaten. Diesen 50 Jugendlichen wird die Möglichkeit zur Rehabilitation und zur beruflichen Bildung angeboten. Schneider und KfZ-Mechaniker sind in Bangalore nachgefragte Berufe in kleineren und mittleren Wirtschaftsbetrieben. Die Ausbildung in diesen beiden Berufen wird in unserem Projekt durch die Einstellung von 2 Instrukteuren und durch die Anschaffung von Trainingsmaterial ermöglicht.
Projektverantwortlich vor Ort: Bangalore Rural Educational and Development Society (Breads) Don Bosco, Bangalore Karnataka, India, Website:
Der Vertrag wurde über den Don Bosco Mondo e.V., Bonn abgeschlossen. In diesem Vertrag sind der detaillierte Einsatzzweck der Mittel, die Nachweispflichten der Projektverantwortlichen vor Ort und die vorgesehenen Kontrollen geregelt. Beginn des Projektes 1. August 2014 Durch Ihre Spende erhalten Kinder und Jugendliche die Chance der Sklavenarbeit zu entkommen und in eine lebenswerte Zukunft hinein zu wachsen.