Das Leben in Kalkutta ist in vielen Bereichen nach unseren Maßstäben ein Albtraum. Für viele Menschen beginnt mit jedem Sonnenaufgang ein neuer Kampf ums Überleben. Junge Mädchen leben in Slums oder auf Müllhalden und suchen irgendetwas, das man essen oder verkaufen kann. Die Horst & Karin Gellert Stiftung gibt 80 dieser jungen Mädchen eine Chance auf ein menschenwürdiges Leben.
Kalkutta ist in vielen Stadtvierteln ein in Dreck erstarrtes Armenhaus. Nur circa 5% der Bevölkerung können ansatzweise so leben, wie wir es gewohnt sind. Die hygienischen Umstände kann man nur als katastrophal bezeichnen. Leichen werden in den Fluss geworfen aus denen Menschen sich mit ihrem Trinkwasser versorgen. Wer schon in jungen Jahren gezwungen ist, in derartigen Verhältnissen zu leben, verliert nicht nur den Glauben daran, dass er sich irgendwann aus diesem Fiasko befreien kann. Diese jungen Menschen leiden auch ihr ganzes Leben an den gesundheitlichen Schäden, die diese Lebensumstände mit sich bringen.
Die Horst & Karin Gellert Stiftung hat mit dem „Don Bosco Self Employment Research Institute“ in Kalkutta eine Vereinbarung abgeschlossen, um 80 junge Mädchen aus dieser fürchterlichen Umgebung heraus zu holen. Die Mädchen sollen durch eine nachhaltige Ausbildung für ihr ganzes Leben in die Lage versetzt werden, für ihren Lebensunterhalt selbst aufzukommen.
Vor Beginn der Schulungen wird zunächst die Gesundheit der Mädchen überprüft, eventuell notwendige Maßnahmen werden veranlasst. Die Mädchen werden in ein Schulungszentrum des Salesianer Ordens aufgenommen und erhalten während der Ausbildungszeit Unterkunft und volle Verpflegung.
38 Mädchen wurden in etwas über 12 Monaten zu Kosmetikerinnen und 42 Mädchen zu Schneiderinnen ausgebildet. Der erste Teil der Schulung lief vom Frühsommer 2017 bis zum 31. Dezember 2017. Der zweite Teil begann nach den Weihnachtsferien am 4. Januar 2018 und lief bis 23. Juni 2018. Diese Art der Ausbildung unterscheidet sich deutlich von der klassischen „Lehre“ in Deutschland. Die Mädchen werden ganztags von erfahrenen Kräften in Theorie und Praxis ausgebildet. Durch diese sehr intensive Form der Wissensvermittlung kann die Ausbildungszeit auf etwas mehr als 12 Monate verkürzt werden. Die Mädchen bestehen in der Regel die anschließende staatliche Prüfung in Ihrem Beruf ohne Probleme.
Nicht nur diese Mädchen entkommen dem Leben auf den Müllhalden und in den Slums. Die Erfahrungen aus ähnlichen Projekten zeigen, dass durch diese Ausbildung der 80 Mädchen das Leben von 400 bis 500 Menschen nachhaltig verbessert wird.
Pater Jijo John, mit dem wir bereits in Nepal wichtige Projekte realisiert haben, hat das Projekt an uns herangetragen. Und wenn man sich die Umstände vor Ort in Kalkutta ansieht, kann man gar nicht anders, als so schnell wie möglich zu helfen. Pater Jijo John, der dem Orden der Salesianer Don Bosco´s angehört, ist ein ausgesprochen erfahrener, seriöser und zuverlässiger Partner.
Durchgeführt wird das Projekt in einem Ausbildungszentrum des Salesianer Ordens, das in der Nähe von Kalkutta liegt. Das „Don Bosco Self Employment Research Institute“ in Howrah, Mirpara Road, West Bengal (www.donbosco-seri.org) ist für seine Professionalität in der Ausbildung von Jugendlichen im Salesianer Orden und in der Region von Kalkutta bekannt